Stillstand und Verwüstung — das sind die zwei Gegenspieler, die in °still von Daniel Smutny eine Rolle spielen.
Ursprünglich hatte der Komponist das Stück als Kunst der ökologischen Bewusstseinsbildung angelegt. Hierfür entnahm er Textfragmente aus einer Rede Greta Thunbergs. Doch dann kam die Corona-Pandemie dazwischen, und Daniel Smutny erkannte in °still eine Bedeutungserweiterung: von der Zerstörung der Natur zu den negativen gesellschaftlich-kulturellen Folgen der Pandemie.
Der Stillstand der Musiklandschaft während der Pandemie führt in den Augen des vielfach ausgezeichneten Schülers von Hans Zender und Bernhard Kontarsky sowohl zum Verstummen der Musik als auch zur Zerstörung von (Musik)Kultur. Und dennoch zeigt sich die Musik ganz schön lebendig zwischen den Ruinen des Gewohnten: Inmitten von Brechungen und Störungen scheint ihre Schönheit in dem Stück für Vokalensemble, iPad-Solisten, Orgel, Keyboard und Elektronik immer wieder auf.
Dieses Projekt veranstaltet Frequenz im Rahmen des 35. Jubiläums der Partnerschaft zwischen den Städten Kiel und Stralsund sowie des 20-jährigen Weltkulturerbe-Jubiläums Stralsund –Wismar und in Kooperation mit den Stralsunder Orgeltagen 2022.
Sopran I → Pauline Kringel
Sopran II → Ann-Kathrin Strauch
Alt I/II → Maki Moriyama
Tenor I → Malte Langenbeck
Bass I → Friedrich Hagedorn
Bass II → Martin Schulz
Keyboard → Jaskeerat Singh
Orgel → Kerstin Petersen
Leitung → Maximilian Riefer
Kulturkirche St. Jakobi, Stralsund